Am Sonntagabend ging es für die Jungs der Zähringer Alemannia aus dem Freiburger Norden ins zweite Rückrunden- und damit auch ins erste Heimspiel des neuen Jahres. Vor heimischer Kulisse kam niemand anderes als der Lokalrivale aus der March zu Gast in die Jahnhalle, ebenjener Gegner, gegen den man direkt zum Auftakt der Runde mit einem Überraschungssieg den Grundstein für die bisher furiose Saison gelegt hatte. Damals waren die Marcher aufgrund ihrer nominell enorm starken individuellen Besetzung als Favorit ins Spiel gegangen, im Rückspiel hatten sich ob der ungeschlagenen Saisonbilanz der Hausherren die Vorzeichen logischerweise gedreht. Das erste Spiel der Rückrunde hatte der Ligaprimus aus Zähringen gegen eine tabellarisch deutlich schlechter dastehende FT nur hauchdünn gewonnen, nicht unbedingt das beste Vorzeichen vor einem Topspiel. Andererseits hatte man drei Wochen spielfrei dazwischen und Trainer Fabian Krepper hatte genug Zeit auf das schwache Auftreten zu reagieren und im Training ein bisschen die Spannung anzuziehen.
So ging man topmotiviert am Sonntag um 19 Uhr in die Partie, doch auch die Marcher hätten nicht motivierter sein können. Wie bereits im Bericht zum Hinspiel dargelegt, ist die Liste der Spieler mit gemeinsamer Vergangenheit auf beiden Seiten nahezu unendlich lang und gerade deshalb war es klar, dass die Marcher alles daransetzen würden, die bittere Heimspielniederlage zu rächen. Hinzu kam, dass mit Lukas Frey und Dennis Ganter zwei Akteure aufseiten der Marcher mit dabei waren, die im Hinspiel fehlten bzw. sich früh verletzt hatten.
Nach gutem Start und erstem Torerfolg durch Paul Luhr merkte man, wer sich für das Spiel mehr vorgenommen hatte und die brandheißen Marcher zogen durch den eben erwähnten Ganter schnell auf 2:5 (7. Min.) davon. Die Hausherren fingen sich allerdings, waren kurz darauf wieder auf ein Tor dran, im Anschluss pendelte sich das Spiel mit einer knappen Führung für die Gäste ein. Das Einzige, was den Zuschauern auf den gut gefüllten Tribünen, die es mit Zähringen hielten, Sorge bereitete, war die Leistung der Abwehr, dem eigentlichen Prunkstück des TSV. Nach knapp dreizehn gespielten Minuten hatte man bereits acht Treffer gefangen, angesichts der insgesamt zwanzig Gegentreffer aus dem Hinspiel ein besorgniserregender Wert. Trainer Krepper reagierte folgerichtig, nahm eine Auszeit und stellte die Abwehr so um, dass dem agilen und torgefährlichen Ganter auf der Mitte kein Raum gegeben wurde. Die March, ohne Trainer angereist, wusste dem wenig entgegen zu setzen und so kamen zu den acht Gegentreffern danach in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs nur vier weitere obendrauf. Der Angriff der Zähringer zeigte sich, wie leider auch schon bekannt, im aufgebauten Angriff eher ideenlos, daher stand zur Halbzeit immer noch ein knapper Rückstand auf der Anzeigetafel (11:12).
Die Tatsache, dass man nach schwachem Start mit effektiven taktischen Maßnahmen schnell wieder Anschluss gefunden hatte, sorgte für zuversichtliche Stimmung aufseiten der Zähringer. Das konnte man im zweiten Durchgang auch schnell sehen, nach nur fünf Minuten hatte man die Partie gedreht und war nun selber in Front (13:12; 35.). Nun entwickelte sich ein teils auch hitzig geführter Schlagabtausch, bei der keine Seite klare Vorteile hatte und die Führung hin und her wechselte. Beide Abwehrreihen dominierten und die Offensiven der beiden Teams taten sich sehr schwer und spielten lange Angriffe, was in einem recht torarmen zweiten Durchgang resultierte. In der 50. Minute war es dann Matze Behr, der die Alemannia erneut in Führung schoss (19:18), worauf die Marcher eine Auszeit nahmen. Doch die Jungs des TSV strahlten nun eine gewisse Sicherheit aus und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, im Gegenteil, mit einem schnellen 3:0 Lauf konnte man sich in der ganz entscheidenden Phase vorentscheidend absetzen. Hervorzuheben ist hier zum einen unser Hendrik Dittmers, der in diesem Zeitraum mit mehreren überragenden Paraden ganz einfach der Grund war, weshalb man sich überhaupt absetzen konnte und zum anderen unser MVP Mark „Fifty“ Jaeger der in ganz entscheidenden Situationen die Nerven behielt und wichtige Treffer erzielen konnte – am Ende des Tages sieben Stück.
Die Marcher reagierten erneut, nahmen eine Auszeit und stellten danach auf offensive Manndeckung um, um zumindest die minimale Chance auf einen Punktgewinn zu wahren. Doch auch dies nutze am Ende nix mehr, die Zähringer brachten die drei Tore Führung souverän über die Zeit und gewannen am Ende auch in der Höhe verdient mit 23:20.
Am nächsten Wochenende steht dann das nächste Topspiel an, es geht auswärts zum Drittplatzierten aus Schopfheim, doch angesichts der momentanen Tabellenlage kann der Ligaprimus aus Freiburg, mit nunmehr fünf Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten aus der March, ohne Druck an die Schweizer Grenze fahren.
An dieser Stelle möchte ich mich noch stellvertretend für die gesamte Mannschaft bei allen Zuschauern bedanken, die am Sonntag(!!!)abend den Weg in die Jahnhalle gefunden haben. Dass ein Spiel der Bezirksklasse mit dieser Anwurfzeit in Zeiten einer Pandemie solch einen Zulauf bekommt, sagt alles über die geile Zähringer Fangemeinschaft aus – der Fairness halber seien allerdings auch die zahlreich erschienen Marcher Fans erwähnt, auch das ist keine Selbstverständlichkeit.
Johannes Hehn