Vergangenen Sonntag stand das Heimspiel gegen die SG Maulburg auf dem Programm der ersten Herrenmannschaft aus Zähringen. Einerseits war es das letzte Saisonspiel, den Saisonabschluss hatte man am Abend vorher gebührend gefeiert, aber andererseits war es auch das letzte Spiel der Mannschaft mit dieser Zusammensetzung. Da die Gründung der neuen Handball-Union Freiburg mit der Ersten der Eintracht inzwischen beschlossene Sache ist, war es das allerletze Spiel des „A-Team“ aus Zähringen.
Genau diese A-Team hatte in diesem Spiel nichts zu verlieren, Tabellenplatz 3 war vorher schon unumstößlich sicher, nach unten sowie nach oben war nicht mehr zu machen. Also nahm man sich, angeführt vom Top-Motivator Alexis vor, den Teamgeist in den Mittelpunkt zu stellen, Trainer Leif Harting einen schönen Abschied zu bereiten, den Gegner aus Maulburg, bei dem es noch um die Sicherung von Platz 1 ging, ein wenig zu ärgern und sich für die unnötoge Auswärtsniederlage zu revanchieren. Aber vor allem ging es um Eins, nämlich das letzte Spiel nochmal gemeinsam richtig Spaß zu haben und allen zu zeigen was für eine geile Truppe da eigentlich auf dem Feld stand.
Was dann auf dem Spielfeld folgte hätten sich wohl die wenigsten auch nur in ihren kühnsten Träumen ausgemalt: Trotz der für fast alle Spieler sehr langen Nacht spielte unsere Mannschaft den Tabellenersten am Anfang nahezu an die Wand. Alles klappte und man merkte Alexis, der das mit Abstand beste Saisonspiel ablieferte auch auf Feld an, wie viel ihm auch persönlich an diesem Team lag. Nach knappen 15 gespielten Minuten stand mit 12:5 ein Zwischenstand auf der Anzeigetafel, den man selber kaum glauben konnte. Danach wechselte Trainer Leif Harting ordentlich durch, auch die Gäste fingen sich ein wenig und man konnte den Vorsprung bis zur Pause beim 17:10 „nur“ auf sieben Zähler ausbauen.
In der Kabine gab es wenig zu sagen außer, dass man genau so weitermachen wollte. Man war sich aber auch bewusst, dass das Spiel auf keinen Fall gelaufen war und man sich jetzt nicht den Fehler erlauben sollte, die zweite Hälfte als Selbstläufer abzuhaken.
Doch die Mannschaft blieb konzentriert und so stand es nach kanppen 45 Minuten 24:14. So langsam war der Sieg in greifbarer Nähe, doch es wurde noch einmal kurz spannend, als die Gäste einen sehr guten Lauf hatten und auf einmal auf sechs Tore herangerückt waren (26:20, 54.). Doch man ließ sich nicht beirren und brachte den Sieg am Ende relativ souverän mit einem 29:23 nach Hause, im Endeffekt auch ein faires Ergebnis.
Nach diesem tollen und begeisternden letzten Auftritt der Mannschaft gab es noch viele Danksagungen und Abschiede, allerdings einen besonderen, nämlich den vom Max Bühler, dem Eigengewächs der komletten Handballfamilie aus Zähringen, den es zum Studieren aus Freiburg wegzieht. Hier wurde noch einmal deutlich wie geil diese Truppe eigentlich war, als Alexis, eigentlich ein gestandener Mann und auf dem Feld zuständig fürs Grobe, von seinen Emotionen übermannt wurde und die gesamte Mannschaft mit ihm Max in einer großen Jubeltraube gebührend verabschiedete.
So muss man allerdings auch die Saison betrachten, einerseits mit einem lachenden, andererseits auch mit einem weinenden Auge. Eine Ära geht zu Ende, die Zukunft der Spielgemeinschaft steht in den Sternen und so muss man abwarten, was die Zusammenarbeit mit der Eintracht für jeden einzelnen aus der Mannschaft und dem Umfeld Bereit hält. Trotz, oder gerade deswegen, war der Abschluss mehr als gelungen und gebührend, ein Jeder wird an diesen Tag mit Freude zurückdenken.
Johannes Hehn