HG Müllheim/Neuenburg II : TSV Alemannia Zähringen I 21:56 (13:26)
Trotz mahnender Worte unter der Woche und an der Weihnachtsfeier am Vorabend stand um 14 Uhr ein vom Alkohol und einer kurzen Nacht schwer gezeichnetes Team zum Auswärtsspiel parat – fahl, nach billigem Fusel stinkend und mit Blicken so leer wie die unzähligen Gläser und Flaschen in der Nacht zuvor. Dazu zwei kurzfristige Absagen von angeschlagenen Spielern ließ in Einigen dann doch leise Zweifel aufkommen, ob das eigentlich machbare Unterfangen, 2 Punkte beim Tabellenletzten HG Müllheim/Neuenburg II zu entführen, nicht zum Fiasko werden könnte.
Alle im „mood“ und mit ihren Vergiftungserscheinungen kämpfend, bedacht auf schonende sportliche Ertüchtigung, machten sich uninspiriert und gemütlich warm.
Volker, dem der erschreckende körperliche Zustand seiner Truppe sicher nicht
entgangen war, ließ sich nichts anmerken und richtete in der Kabine letzte positive
Worte in die nüchterne Runde und schon ging es ins Spiel…
… Welches schnell erzählt ist: Die Partie startete relativ ausgeglichen. Die Alemannen
kamen ohne große Anstrengung zum Abschluss, verpassten allerdings einige Treffer mehr zu markieren. Dazu warf man Gegenstoßpässe in die Binsen, zwei Bälle dem
Gegner in die Arme, passte mit Einläufern und am Kreis nicht auf, deckte den Rückraum nicht auf der Wurfhand, so dass es nach 11 gespielten Minuten 7:8 stand.
Danach kippte das Spiel komplett zugunsten der Zähringer. Zwar wurde in der neu einstudierten Abwehrvariante weiterhin auf die konsequente Deckung verzichtet, aber die Hausherren konnten weitaus weniger Kapital daraus schlagen. Vielmehr produzierte Müllheim im Angriff Fehler noch und nöcher, die meistens postwendend bestraft werden konnten. Über einen 10:0-Lauf zum 7:18 (21‘) und 11:22 (25‘) ging es beim Stand von 13:26 in die Pause.
Und aus dieser meldeten sich die Alemannen noch eindrucksvoller zurück. Die Abwehr stand die komplette zweite Halbzeit deutlich kompakter, bot Müllheim kaum noch Möglichkeiten zum Abschluss; antizipierte, erlief und erkämpfte sich Bälle, die in der Regel im direkten Gegenstoß verwandelt wurden.
Die Zähringer bedankten sich beim ohne Fehl und Tadel leitenden Schiedsrichter Max Wachter, bei Volker für seinen unermüdlichen Einsatz als Sekretär, bei den Eheleuten Winkler fürs Zuschauen.
Trotz des Kantersieges (21:56) herrschte noch Katerstimmung in der Kabine und auch das Bier wollte nicht jedem recht schmecken. Trotz des Sieges sollte man aus der Spielvorbereitung mit Spirituosen keine Tugend machen, da nicht jeder Gegner den Zähringern das Punkten nicht so leicht gemacht hätte. Trotz des Kantersieges sollte das Team geerdet bleiben und in der Winterpause hart und ehrlich trainieren, um auch im neuen Jahr die Tabellenspitze erfolgreich verteidigen zu können.
Die Zähringer Herrenmannschaft wünscht Ihnen, liebe Fans und LeserInnen,
besinnliche Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Auf Wiedersehen in 2017!
Für die Herren I spielten:
Christoph Bauer (7 Tore), Lukas Frey (13, davon 4 Siebenmeter), Gideon Goerdt, Vincent Idstein (11), Mario Ilic (4), Mirco Kabis (3), Markus Kapfer, Christoph Kessler,
Benjamin Roth (6), Tim Vogt (8, 1), Sascha Winkler (4)
Autor: Markus Kapfer