TV St. Georgen – HU Freiburg 27:30 (11:13)
Landesliga Süd: Die Herren 1 der Handball Union Freiburg hält sich beim heimstarken Südbadenliga-Absteiger St. Georgen schadlos
Charaktertest bestanden: die Handball Union Freiburg setzt sich nur sechs Tage nach ihrer ersten Saisonniederlage beim TuS Ringsheim im schweren Auswärtsspiel beim TV St. Georgen durch. Gegen einen tapfer kämpfendenSüdbadenliga-Absteiger, zuvor in eigener Halle noch unbesiegt, war die HU von Beginn an auf Wiedergutmachung aus und siegte am Ende verdient mit 30:27 (13:11).
Das erste Tor der Begegnung gehörte zwar noch den Gastgebern, doch bereits in der Anfangsphase waren die Freiburger darauf bedacht, einen erneuten Rückschlag im Meisterschaftskampf zu vermeiden. Gestützt auf eine sehr stabil agierende Defensive im Zusammenspiel mit gut aufgelegten Torhütern ließen die Freiburger insbesondere in den ersten 20 Minuten die Offensive der Heimsieben nicht zur Entfaltung kommen. Die entsprechenden Ballgewinne nutzten die Gäste zu einfachen Kontertoren und setzten sich schnell auf 9:4 ab (19.). Aus Gastgebersicht negativer Höhepunkt der ersten 30 Minuten: nach einer guten Viertelstunde traf St. Georgens Torhüter Thomas Schwer beim Versuch einer Tempogegenstoß-Parade zum zweiten Mal binnen weniger Aktionen mit seinem Fuß HU-Linksaußen Moritz Schmidberger – für die Schiedsrichter ein Tritt in Richtung Körper des Gegenspielers, der mit einer Disqualifikation des Schlussmannes geahndet wurde.
Angetrieben von einer stimmungsvollen Kulisse schienen die Gastgeber von dieser Dezimierung jedoch scheinbar erst aufgeweckt worden zu sein. Während die Handball Union nun vermehrt überhastete Würfe neben und übers Tor platzierte, kam der TV-Angriff zunehmend besser in Schwung. Freiburg rettete sich schließlich mit einer Zwei-Tore-Führung in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel fand die HU trotz Schwächung durch einige Zwei-Minuten-Strafen wieder zu ihrer gewohnten offensiven Durchschlagskraft zurück. Angeführt von dem, Mitte der zweiten Hälfte sehr treffsicheren, Nino Matosic und Dauerbrenner Philipp Vogt zog Freiburg wieder auf 21:16 (45.) davon. Wie im Vorfeld erwartet, gaben die Gastgeber jedoch trotz des Fünf-Tore-Rückstandes nicht auf. Insbesondere der insgesamt neunfache Torschütze Manuel Bürk hielt die Hoffnungen der St. Georgener auf zwei Punkte lange Zeit am Leben. Da jedoch in den entscheidenden Momenten alle Mannschaftsteile der Handball Union den Kampf angenommen hatten und wichtige Akzente setzen konnten, durfte die HU mit zwei Punkten im Gepäck die Heimreise aus dem Schwarzwald antreten.
HU Freiburg: Breitbart, Krepper; Schneider 1, Böhringer 1,Matosic 6, Hinderhofer, Bartsch 4, Kuhn 4, Moldovan 3, P. Vogt 7/4, Schmidberger 3, Winkler 1.
HU-Stimmen zum Spiel:
Moritz Schmidberger (Linksaußen): „Wie bereits im Vorfeld erwartet, war das Spiel in St. Georgen hart umkämpft. Die laute Halle hat die Gastgeber unermüdlich unterstützt und nach vorne getrieben. Dennoch konnten wir – wie so oft – gut in die Begegnung starten und uns dank des konsequenten Tempospiels schnell mit vier Toren absetzen. Dadurch hatten wir natürlich den nötigen Rückenwind, um gegen die Zuschauer und die sehr engagiert kämpfenden Gastgeber zu bestehen. Mitte der ersten Halbzeit musste dann der gegnerische Torhüter mit einer roten Karte das Feld verlassen, was uns sicherlich in die Karten gespielt hat, da St. Georgenszweiter Keeper zu keinem Zeitpunkt in dieser Begegnung wirkliche Akzente setzen konnte. Leider waren wir dennoch immer wieder zu hektisch und unvorbereitet im Abschluss, sodass einige unserer Würfe das Tor verfehlt haben. Gegen Ende der ersten 30 Minuten und während der gesamten zweiten Halbzeit kassieren wir zudem viel zu viele unnötige Zwei-Minuten-Strafen und tun uns damit selbst weh. Deswegen fiel unser Auswärtssieg am Ende auch nicht deutlicher aus. Alles in allem haben wir im Vergleich zur Niederlage in Ringsheim aber deutlich mehr gekämpft und an uns geglaubt – diese Reaktion der Mannschaft ist sehr wichtig.“
Philipp Breitbart (Torhüter): „Wir haben als Mannschaft die richtige Reaktion auf die Niederlage in Ringsheim zeigen können. Bereits vor der Begegnung war in der Kabine bei jedem Einzelnen die absolute Einsatzbereitschaft aber vor allem auch die Gier nach zwei Punkten und der unbändige Wille, guten Handball zu spielen, förmlich greifbar. Dementsprechend sind wir hoch motiviert mit der richtigen Konzentration und Konsequenz in die Begegnung gestartet. Auch wenn wir das Niveau der Anfangsphase nicht über die gesamten 60 Minuten gehalten haben, konnte uns die aufgebrachte Stimmung in der Halle und ein engagiert kämpfender Gegner nicht aus dem Konzept bringen. Natürlich machen wir uns das Leben in der Schlussphase selbst schwerer als nötig, weil wir es zuvor verpasst haben, den zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Vorsprung weiter auszubauen. Doch am Ende darf nicht vergessen werden: wir haben einem unangenehm zu bespielenden Südbadenliga-Absteiger, der vor eigenem Publikum Ehingen deutlich besiegt hat, die erste Heimniederlage zugefügt.“