Zähringen II vs. Waldkirch III 28:18 (15:10)
Saisonauftakt in der A-Klasse und dann gleich das Dreisam-Elz-Duell. Handballherz was willst du mehr? Zur Prime-Time am Sonntagvormittag empfingen die Männer von Trainer Achmed El Ghussein die mindestens drittbeste Vertretung der glorreichen SG aus Waldkirch und Denzlingen. Aufgrund der Corona-Verordnung wurde auf den Tribünen vorbildlich Abstand gehalten – im Schnitt an diesem Morgen circa 25 Meter. Gemessen daran, war die Halle bumsvoll.
Der berühmte ehemalige Trainer und Handballphilosoph Klaus-Maria von Gwackenburger soll einmal gesagt haben: „Mir ist egal, wie meine Spieler heißen, drum nenne ich sie alle gleich. Diversität findet auf dem Platz statt und nicht auf dem Spielberichtsbogen!“ Daran orientierte sich Achmed und stellte fast nur Spieler auf, die entweder Flo oder Mario heißen, was bereits im Vorfeld für Verwirrung sorgte. Kurz vor der Partie wies der Weise aus dem Morgenland auch noch an, dass manche Spitznamen neu vergeben werden sollten. So traten die Männer nicht mehr als Individualisten sondern als eine Mannschaft wie ein Über-Mann (namens „Florian-Matthias-Mario“) an.
Das zeigte Wirkung. Flo-Christophe war durch die namentliche Gleichschaltung anscheinend besonders motiviert und führte das Team besonders in Halbzeit eins an. Mit acht Treffern aus dem Feld war er am Ende der König unter den Königen. Die Gäste hingegen hatten nicht nur alle unterschiedliche Namen, sondern waren im Schnitt auch 20 Jahre jünger als die Mario-Brothers. Dennoch dominierte Zähringen vom Start weg, Waldkirch wehrte sich, hatte schlussendlich aber auch personalmäßig (nur ein Wechselspieler) zu wenig entgegenzusetzen. Auf den Tribünen übten insbesondere die Ultras (drei blonde Mädchen zwischen 4 und 8 Jahren) mit Hassgesängen (ZÄH-RING-EN!) enormen Druck auf die Elztäler aus. Dennoch blieben die Gäste wenigstens bis zur Halbzeit in Schlagdistanz. Auch weil sie Routinier Mario-Kilian vor eine Herkulesaufgabe stellten, indem sie dem Linkshänder mit über 30 Jahren Handballerfahrung einen Linkshänder gegenüber stellten („Ich habe noch nie gegen einen Linkshänder verteidigt!“).
In der Pause meldeten die Ultras an, dass das Spiel ihnen zwar goutiert habe, sie aber jetzt dennoch lieber die Ziegen hinter der Halle füttern gehen wollten. So verpassten sie eine zweite Halbzeit, die mit den Worten Dominanz, Flo und Mario bereits vollends beschrieben ist. Waldkirch war geschlagen, Flo-Fabian im Tor war ausgeschlafen, Mario-Felix hatte einen lupenreinen Hattrick erzielt, Flo-Ebse hatte mindestens einen von zwei Hebern im Tor untergebracht, Matthias war Matthias und das Wichtigste: Die Ziegen waren satt. Ende gut alles gut. Oder mit den Worten eines anderen unbekannten Handballphilosophen: „Elf Achmeds sollt ihr sein.“
Es spielten: Flo (14/1), Mario (14/1).
Flo-Felix-Mario Holm