TG Altdorf – TSV Alemannia Freiburg-Zähringen 19:30 (9:14)
Vergangenen Samstag stand das letzte Rundenspiel und damit auch die Entscheidung über die Meisterschaft in der Bezirksklasse für die Mannen des TSV Alemannia Zähringen an. Nach einer überragenden Saison, die diese Bezeichnung auch wirklich verdient hatte, war es nun an der Zeit, die Schäfchen ins Trockene zu bringen und hochverdient den Meistertitel in der Bezirksklasse Freiburg-Oberrhein in den Freiburger Norden zu holen.
Die Ausgangslage war klar, man hatte zwei Punkte Vorsprung vor dem ersten Verfolger der HSG Freiburg, und da diese den direkten Vergleich denkbar knapp für sich entscheiden konnte (ein Auswärtstor mehr), brauchte man mindestens einen Punkt im letzten Saisonspiel. Gegner war die TG Altdorf, seines Zeichens Tabellenvorletzter und somit, bei allem Respekt, eine absolute Pflichtaufgabe für den (fast ungeschlagenen) Tabellenprimus aus Zähringen. Einzig die Personalsituation war nicht optimal, dennoch durfte das an diesem Tag keine Rolle spielen, denn die erste Sieben war mehr oder weniger fit.
Nachdem kurzfristig der Fahrer eines Reisebusses mit Corona ausfiel, drohte die geplante Auswärtskulisse doch deutlich kleiner auszufallen, doch wieder einmal zeigte sich das Engagement der Zähringer Fangemeinde, denn große Teile der Busbelegung nahmen sogar die Anreise per Zug auf sich, um auswärts mit dem Team feiern zu können. An dieser Stelle schonmal ein Riesendankeschön dafür. Es war also alles angerichtet und bei bester Stimmung und bester Anwurfzeit um 20 Uhr am Samstag ging es also los.
Anfangs merkte man der sehr jungen Zähringer Truppe die Nervosität doch leicht an, gerade in der Abwehr kam man nicht wirklich in die Zweikämpfe und so konnte man sich die erste Viertelstunde auch nicht absetzen (5:5; 13. Minute). Danach besann man sich seiner Stärken, nämlich der Abwehrarbeit, spielte die Angriffe konsequenter zu Ende und legte so eine 5:0-Lauf hin, der die Hausherren folgerichtig zu einer Auszeit zwang (20. Minute). Diese zeigte dann auch Wirkung, bis zur Halbzeit hielten die Altdorfer den Abstand und ließen nicht weiter abreißen, somit ging es beim Stand von 9:14 in die Pause.
Grundsätzlich konnte man zufrieden sein, dennoch hätte man gerne früh einen deutlichen Abstand gehabt, da die junge zähringer Truppe diese Saison dazu geneigt hatte, Spiele zum Ende hin nochmal unnötig eng zu machen – und genau das wollte Trainer Krepper verhindern, seine Anspannung war spätestens jetzt nicht mehr zu übersehen.
Umso wichtiger war es, dass sein Team hervorragend aus der Pause kam und Capitano Sascha Winkler mit zwei Toren hintereinander ein Zeichen setzte – nicht von ungefähr gilt er als DER absolute Führungsspieler im Team. Damit war es ein doch recht komfortabler Vorsprung von sieben Toren kurz nach der Halbzeit, mit Verlauf der zweiten Hälfte wurde durch allmählich abfallende Spannung bei den Gästen auch eine gewisse Leichtigkeit freigesetzt und so konnte man den Vorsprung auf am Ende elf Tore ausbauen (19:30). Besonders bemerkbar machte sich das auch mal wieder bei Torhüter Hendrik Dittmers, der im zweiten Durchgang nochmal richtig aufdrehte, obwohl er eh schon ein gutes Spiel abgeliefert hatte (unter anderem 4/6 7m gehalten).
Nach 60 Minuten brachen dann alle Dämme und das Team und Teile der Fans lagen sich jubelnd in den Armen. Besonders herauszuheben ist hier vor allem Trainer Fabian Krepper, der in seiner ersten ‚richtigen‘ Saison als Trainer mit dieser jungen und, ebenfalls durch die Corona-Pause, sehr neu zusammengewürfelten Truppe direkt die Meisterschaft klarmachen konnte. Hier ist vor allem seine Qualität im zwischenmenschlichen Bereich zu betonen, die Stärke dieser Mannschaft lag nicht unbedingt im handballerisch so überlegenen Kader als vielmehr an der Tatsache, dass es eine richtig verschworene Einheit war/ist, wofür hauptsächlich Fabian „Kreps“ Krepper verantwortlich ist. Einige andere Teams in der Liga mit deutlich höherer individueller Qualität wären sicherlich sehr froh über solch ein Mannschaftsgefüge.
Für das Handballfachliche war mehr seine rechte Hand bzw. eher schon spielender Co-Trainer, Sascha Winkler verantwortlich. Mit seiner Erfahrung war er erstens selber, vor allem in der Abwehr, immens wichtig und zudem konnte er auch die vielen sehr jungen Spieler, die während der Corona-Pause hoch-/dazukamen, anleiten. Diese, selten einfache, Grätsche zwischen älteren Säulenspielern und dynamischen frechen Jungspunden ist den beiden ‚richtigen‘ Oldies in dieser Saison nahezu perfekt gelungen. Man könnte nun noch so viele weitere Spieler nennen, die über die Saison, oder auch nur in Phasen, immens wichtige Säulen des Erfolgs waren, doch am Ende ist es im Mannschaftssport eine Teamleistung. Ohne den Beitrag eines jeden Einzelnen, und seien es nur die motivierenden Worte eines David Kasten (Legende!) oder Markus K(r)apfer (ebenfalls absolute Legende!) in der Mannschaftsgruppe, wäre diese Saison nicht möglich gewesen.
Ebenfalls erwähnen muss man hier die TG Altdorf, die sich als sehr sehr fairer Verlierer erwiesen und eine nette kleine Meisterfeier in ihrer Halle nicht nur möglich machten, sonder sogar bereicherten, so sieht gelebte Verbundenheit in gemeinsamer Sache über Vereinsgrenzen hinaus!
Riesendank geht auch raus an Vereins-Legende Hädele, der unverändert den vereinseigenen Bus so souverän wie man es sich nur vorstellen könnte an die verschiedensten Ziele in der Fremde manövriert.
Ebenfalls nicht zu vergessen natürlich unser Volker, der zwar vermehrt mit seinen Einsätzen bei der HUF beschäftigt ist, aber dennoch immer wenn es ihm die Zeit zuließ bei uns war, bei den Zähringern, dort wo er herkommt. An dieser Stelle nochmals ein ausdrückliches Dankeschön für die aus eigener Tasche bezahlten Meister-Käppis, die pünktlich zu Spielende auf der Bank auftauchten.
Zu guter Letzt noch ein Riesendankeschön an den ‚achten Mann/Frau‘, unsere Fans, die uns immer wieder, vor allem zu Hause, massiv unterstützt haben. Nicht zu vergessen die beiden absoluten Highlight-Spiele bei und gegen die TSV March, bei denen ungeachtet der Spielstätte jeweils hervorragende Stimmung war. Der Titel ist genau so für euch wie für uns!
Johannes Hehn