Am vergangenen Sonntagnachmittag stand das Spitzenspiel der Bezirksoberliga an. Die neugegründete SG Freiburg (HSG Freiburg/SFE Freiburg) empfing den bislang verlustpunktfreien Spitzenreiter aus dem Freiburger Norden, den TSV Alemannia Freiburg-Zähringen 2.
Neben dem Topspielcharakter ist das Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften auch jedes Mal ein heißumkämpftes Derby, und so freuten sich die vielen Fans beider Seiten auf ein spannendes Match. Das Hinspiel konnten die Zähringer deutlich für sich entscheiden, wodurch die Motivation auf Seiten der SG natürlich umso größer war, diese herbe Niederlage zu Saisonbeginn vergessen zu machen.
Und genau diese Motivation merkte man der SG ab der ersten Sekunde an. Durch eine aggressive Abwehr und mittels geduldig zu Ende gespielter Angriffe schaffte es die SG, in den ersten Spielminuten die Oberhand zugewinnen (7:4, 10. Minute). Doch die Zähringer nahmen den Kampf an und standen nach kleinen Anpassungen in der Defensive deutlich sicherer. Vorne spielten sie die Angriffe konsequenter, mit mehr Zug zum Tor und starkem 1:1 zu Ende, was zum Ausgleich führte (10:10, 22. Minute). Bis zur Halbzeit schenkten sich beide Mannschaften nichts, doch technische Fehler auf beiden Seiten verhinderten eine Halbzeitführung. Das 13:13 zur Halbzeit spiegelte das hartumkämpfte Spiel also perfekt wider.
In seiner Halbzeitansprache zeigte sich TSV-Coach Ebse Schnepf zufrieden mit seinem Team, hatten sich seine Spieler doch nach dem schlechten Start gefangen und sich nicht durch die hitzige Stimmung in der Halle verunsichern lassen. In der zweiten Hälfte wollte er nun den gleichen Kampf sehen, mit noch mehr Entschlossenheit in den Aktionen und insgesamt weniger Unkonzentriertheiten.
Die Zähringer erwischten den besseren Start in die zweite Hälfte und konnten sich zumindest auf zwei Tore absetzen (15:17, 38. Minute). Doch das Spiel blieb weiter offen, die SG konnte zum 18:18 ausgleichen, woraufhin sich die Gäste wieder absetzten (18:20) – dann aber wieder den Ausgleich kassierten (20:20, 45. Minute). In dieser Phase wurde deutlich, dass die Kräfte auf beiden Seiten angesichts der intensiven Spielweise aller zu schwinden begannen. Zu zahlreichen Ballverlusten kamen Fehlwürfe auf beiden Seiten. Zur Freude der SG-Fans gelang es den Gastgebern, eine doppelte Unterzahl ohne Gegentreffer zu überstehen, und so zeigte die Anzeigetafel in der 54. Minute zum ersten Mal seit Spielbeginn eine 3 Tore-Führung für die Heimmannschaft (24:21). Doch auch dieser Vorsprung hielt nicht lange, denn die Zähringer mobilisierten noch einmal alle Kräfte und erzielten drei Minuten vor Schluss erneut den Ausgleich (24:24, 57. Minute). Das Spiel spitzte sich immer weiter zu. Es waren noch 01:15 Min. zu spielen, als die SG beim Stand von 25:25 einen 7-Meter zugesprochen bekam und zusätzlich eine Zeitstrafe für die Zähringer herausholte. Der Strafwurf wurde verwandelt, alles deutete auf einen Sieg für die SG hin. Nach der letzten Auszeit bekam Zähringen jedoch 20 Sekunden vor Schluss noch einmal die Chance, zumindest ein Unentschieden zu holen – der Abschluss scheiterte jedoch an der aufopferungsvoll kämpfenden Defensive der SG, wodurch diese die zwei umjubelten Punkte in der Gerhard-Graf-Halle behielten (26:25).
Mit den dramatischen Schlusssekunden endet ein hochintensives Derby, was Lust auf weitere Duelle in der Zukunft macht.
Die Zweite des TSV Alemannia Freiburg-Zähringen bedankt sich bei allen Fans und hofft auch im neuen Jahr auf Unterstützung, wenn es darum geht, die Tabellenspitze weiter zu verteidigen.