Die SG Waldkirch/Denzlingen und der TSV Alemannia Freiburg-Zähringen seien die „Teams der Stunde“, so die Badische Zeitung im Vorbericht über das Landesligaspiel der Woche.
Die SG hatte vor dem Topspielkracher eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen. Nach der letzten knappen Niederlage Ende November gegen den Zweitplatzierten des TuS Ringsheim, die Teile des Zähringer Teams live in der Kastelberghalle verfolgt hatten, folgte eine sieben Spiele lang anhaltende Siegesserie, die die Waldkircher zwischenzeitlich gemeinsam mit der SG Könringen/Teningen 2 auf den geteilten dritten Tabellenplatz katapultierte. Eine Serie, die wirklich ihresgleichen sucht. Wer allerdings suchet, der findet. Und wer vor allem etwas weiter südlich im Freiburger Raum sucht, der findet eine noch viel beeindruckendere Serie: Denn die Alemannia hat nicht nur sieben Siege in Folge eingefahren, sondern sechzehn. Und sitzt damit verlustpunktfrei auf dem Thron der Landesliga Süd. Einzig und allein die SG Waldkirch/Denzlingen war noch nicht besiegt, da der Spielplan ein Aufeinandertreffen der beiden Teams erst in der zweiten Hälfte der Saison vorgesehen hatte. War die Alemannia also bereit, sich den Titel „Team der Stunde“ mit einem anderen Team zu teilen? Mitnichten.
Überzeugt von der eigenen Stärke trat man auch auf am Freitagabend vor voller Kulisse in Waldkirch.
Der Start ins Spiel gehörte dem Heimteam. Zwei technische Fehler der Zähringer bestrafte die SG mit schnellen Kontern, sodass es gleich 2:0 stand. Die Alemannia tat sich im Angriff schwer und war trotz starker Leistung von John Hötger im Zähringer Tor auffällig unkonzentriert, wenn es um Abpraller ging. Ganze sechs Minuten dauerte es, ehe ein Treffer des TSV auf der Anzeigetafel erschien. Sinan Kantar setzte sich zum 2:1 durch. Trotz der ersten Zeitstrafe der Zähringer Abwehrklette Moritz Bretz drehte die Alemannia das Spiel schnell zum 3:6 in der 12. Spielminute. John Hötger im Tor glänzte weiterhin mit spektakulären Paraden und vorne schloss Linksaußen Philipp Böhringer zweimal souverän ab, ehe auch er sich nach einer Zeitstrafe für 2 Minuten vom Parkett verabschiedete. Das Spiel war von Schnelligkeit und Zielstrebigkeit geprägt, beide Teams attackierten ohne Pause. Die Alemannia fand gute Lösungen im Angriff, hatte aber auch anfangs zu wenig Zugriff auf Daniel und Andreas Fahrländer, die Lücken in die Zähringer Defensive rissen und kluge Anspiele verteilten, was die Alemannia beim Spielstand von 11:13 zum Timeout zwang. Die Umstellung auf eine defensivere Abwehrformation ging einher mit mehr Härte, sodass den Denzlingern in den verbleibenden fünf Minuten der ersten Hälfte nur noch ein Treffer gelang. Im gleichen Zeitraum riss der Zähringer Rückraumakteur Uchenna Stephen Obi das Offensivspiel an sich und erzielte vier Treffer, die für sein Team die erste komfortablere Führung (12:17) zur Halbzeit bedeuteten.
In der zweiten Halbzeit zeigte sich das gleiche Bild wie in den letzten Wochen: Die Alemannia verwaltete den Vorsprung mehr oder minder souverän, die Torhüter griffen in den richtigen Momenten erfolgreich ein und die Zähringer Führung pendelte sich zwischen drei und fünf Toren ein. Trotz allem konnten die Gäste die SG nie ganz abschütteln; das Gefühl, das Blatt könne sich noch wenden, blieb trotz des Vorsprungs. Ein 7-Meter-Treffer durch Felix Bühler in der 48. Minute zum 21:27 dann hätte die Vorentscheidung sein können, die SG erhöhte mittels eines 3:0-Laufs allerdings nochmals den Druck auf den Tabellenführer. Die TSV-Offensive wirkte zu diesem Zeitpunkt zu behäbig, was erneut ein Timeout zur Folge hatte. Zwei schnelle Zähringer Treffer brachten wieder etwas mehr Ruhe ins Spiel, spätestens beim nächsten 7-Meter-Treffer von Felix Bühler in der 55. Minute zum 25:30 zeichnete sich der siebzehnte Sieg in Folge ab. Nach einer weiteren erfolgreichen Defensivaktion der Zähringer Abwehr, nach der SG-Mittelmann Daniel Fahrländer nach heftiger Beschwerde die Platte mit einer roten Karte im Gepäck verlassen durfte, war der Sack schließlich zu. Das Spiel endete verdient mit 27:30 für den TSV Alemannia Freiburg-Zähringen. Eine Siegesserie erlosch, die andere dagegen hält weiter an. Vorne hatten die beiden Zähringer Offensivwaffen Felix Bühler und Uchenna Obi mit jeweils 7 Toren überzeugt, hinten eine geschlossene Mannschaftsleistung mit bärenstarken Torhütern für eine stabile Defensive gesorgt.
Weiter geht es für die Herren 1 bereits am kommenden Sonntag (23.02.). Zu ungewohnt früher Uhrzeit sollen auswärts bei der zweiten Mannschaft des TuS Steißlingen (14:30, Sportpark Mindlestal) die nächsten beiden Punkte eingefahren werden.