Diesen Samstag startete die zweite Garde des TSV Alemannia Zähringen nach dem Saisonauftakt vergangenen Mittwoch im Pokal nun auch in die Ligasaison.
Angetreten wurde in der neu benannten „Bezirksoberliga“ – dem Äquivalent zu dem, was in den vergangenen Jahren unter Bezirksklasse bekannt war. Für die Mannschaft um Neu-Trainer und Vereinslegende Eberhard „Ebse“ Schnepf bedeutete das nach starken vergangenen drei Jahren in der Bezirksklasse keine große Veränderung was das Ligaumfeld anging.
Eine der erwähnenswerten Veränderungen war allerdings die Tatsache, dass die nach dem Zerfall der Handballunion Freiburg neu entstandene SG Freiburg (SF Eintracht Freiburg & HSG Freiburg, den zwei Vereinen neben Zähringen der ehemaligen HUF) ebenfalls in der Spielklasse antrat. Zum einen kam dadurch wieder mehr Derbycharakter in die Liga, zum anderen konnte man die Qualität des Teams nur schwer einschätzen, obgleich auch jeder neutrale Beobachter einräumen musste, dass das Spitzenpersonal der ehemaligen HU überwiegend in die „neue“ erste Vertretung des TSV übergegangen war. Nichtsdestotrotz machte die SG Freiburg in der Vorbereitung einen guten Eindruck und machte mit Testspielsiegen gegen Landesligisten auf sich aufmerksam.
Wie es der Zufall (oder die cleveren Ligaplaner) so wollte(n), empfing man ebenjene SG Freiburg zum Auftakt in die Ligasaison Samstagabend um 18 Uhr zuhause in der heimischen Jahnhalle in Freiburg Zähringen. An Motivation mangelte es durch eben beschriebene Ausgangslage nicht, gleichzeitig wollte man nach dem positiven Auftakt im Pokal in der Liga nachziehen und so den gelungenen Saisonauftakt eintüten. Andererseits war die Motivation auf der anderen Seite natürlich nicht geringer und so ging man hochmotiviert und mit der angemessenen Portion Anspannung in die Partie.
So wie es die Ausgangslage erwarten ließ begannen beide Teams eher abwartend und durchaus nervös, zu Beginn gab es das bekannte Abtasten und keine der beiden Mannschaften konnte groß herausstechen. Besonders das Paradestück der Zähringer der vergangenen Jahre, die Abwehr, konnte zu Beginn nicht an das Level der Vorsaisons anknüpfen, gepaart mit einer eher schwachen Torhüterleistung entwickelte sich die erste Hälfte zu einer umkämpften Partie mit vergleichsweise hoher Torquote. Daran änderte sich auch im Verlauf des ersten Durchganges nicht viel, woraus folgerichtig ein knapper zwei Tore Vorsprung mit 17:15 für die Hausherren nach chaotischen letzten Minuten der ersten Halbzeit zu Buche stand.
Marschroute für den zweiten Durchgang war klar, Abwehr stabilisieren, Abschlussquote gleich hoch halten und vor allem Tempospiel durchziehen um den Gegner hintenraus müde zu machen. Diese Ansage setzte die immer noch junge Truppe aus dem Freiburger Norden beherzt um, wodurch der Vorsprung bereits nach neun gespielten Minuten in Halbzeit zwei auf sechs Tore angewachsen war (21:15; 39. Min.). Folgerichtig zog Gästetrainer Axel Gebert die grüne Karte und nahm eine Auszeit. Trotz eines direkt im Angriff darauf verworfenen Strafwurf stabilisierten sich die Gäste durch die Unterbrechung ihres Coaches und wehrten sich gegen eine frühe Entscheidung im Spielverlauf. Dies taten sie recht erfolgreich und so blieb der Abstand bis zur 56. Minute gleich hoch und das Spiel damit spannend (28:22). In den letzten Minuten merkte man der SG dann jedoch an, dass der Kampf in der zweiten Halbzeit Körner gekostet hatte und die Kräfte schwunden. Beflügelt durch eine voller werdende Jahnhalle aufgrund des Anschlusspiels der Ersten drückten die Alemannen weiter aufs Gas und überrannten die Gäste in der Schlussphase förmlich. Nach 60 gespielten Minuten stand damit ein 34:24 Auftaktsieg auf der Anzeige in der Jahnhalle, der nach dem Spielverlauf vielleicht ein wenig zu hoch ausfiel.
Somit war der Saisonauftakt mehr als gelungen und Zähringen konnte wieder einmal zeigen, dass auch dieses Jahr wieder kein Weg an Ihnen vorbeiführt wenn es um den Titel in der neuen Bezirksoberliga geht. Auch die SG Freiburg präsentierte sich über weite Strecken spielstark und gut aufgestellt in der Defensive, auch wenn es Ende nicht ganz reichte. Wir bedanken uns bei allen Zuschauer*innen, die schon am frühen Abend den Weg in die Jahnhalle gefunden haben. Das nächste Spiel geht direkt wieder gegen den Gegner des Pokalspiels, die FT 1844 Freiburg. Ungewöhnlich ist die Terminierung, es wird am Donnerstagabend den 03.10.2024 um 20 Uhr angeworfen, Spielort ist erneut die Zähringer Jahnhalle.
Johannes Hehn